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18.05.2018

Die hohe Kunst der Sportfotografie im Museum Schloss Fellenberg erleben

Die nun im Museum Schloss Fellenberg eröffnete Ausstellung „Der Ball ist rund…“ dürfte die Herzen vieler Fußballfans höherschlagen lassen. Wer sich jetzt fragt, was so ein Thema wie Fußball in einem Museum zu suchen hat, sollte sich die Ausstellung in Merzig auf jeden Fall anschauen. Zu sehen sind legendäre Bilder des saarländischen Fotografen und Agentur-Inhabers Ferdi Hartung. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Fußball-Weltmeisterschaften von 1954 bis 1990. Bei allen, außer in Chile, war der gelernte Drogist dabei, hat mit einem enormen Gefühl für den Moment und großem fotografischen Können Momente festgehalten, die vielen Fußballfans im Gedächtnis geblieben sind. Diese Auswahl an Fotos der Weltmeisterschaften sind erstmals so zu sehen.

Landkreis Merzig-Wadern/Sylvie Rauch/ Fotos im Hintergrund: Ferdi Hartung/imago
Landkreis Merzig-Wadern/Sylvie Rauch/ Fotos im Hintergrund: Ferdi Hartung/imago

Um auch den Menschen Ferdi Hartung ein wenig kennenlernen zu können, sind neben den Fotos auch private Stücke ausgestellt. Darunter finden sich Ausweise, Zeugnisse, Presseausweise und natürlich seine Kamera. Heute zaubert sie fotoaffinen Besuchern ein von Bewunderung geprägtes Lächeln ins Gesicht. Denn mit den doch eher „leichteren“ Apparaten von heute hat dieses Schwergewicht nicht mehr viel gemein. Gerade das zeigt aber die Genialität des Fotografen und sein großes Gespür für genau den richtigen Moment und das richtige Motiv.

WM-Ausstellung_Kamera
WM-Ausstellung_Kamera

An dieser Stelle wird deutlich, warum diese Sportfotografien sehr wohl in ein Museum passen. Dr. Paul Burgard vom Landesarchiv Saarbrücken erklärte dies während der Vernissage: „Es gehört schon Mut dazu, etwas zusammenzubringen, was scheinbar nicht zusammengehört, wie Sportfotografie und ein Museum. Aber es ist deutlich zu sehen, dass hier nicht nur Momente festgehalten wurden, die das kollektive Gedächtnis geprägt haben. Sondern es gilt auch den künstlerisch-ästhetischen Wert sowie das Können des Sportfotografen zu würdigen“. Es sei dieser „entscheidende Moment“, der nicht nur den Schuss, den Zweikampf oder die Mannschaft zeige, sondern darüber hinaus noch eine Geschichte erzählt. Das sei große Kunst und könne durchaus einen künstlerischen Wert haben.

Genauso sieht es auch der Schirmherr der Ausstellung, der Mannschaftsarzt der Deutschen Fußballnationalmannschaft, Prof. Dr. Tim Meyer. Er ist seit Kindesbeinen total fußballbegeistert. Daher waren ihm annähernd alle Bilder der Ausstellung noch im Gedächtnis. Doch auch ein anderer Aspekt seines Lebensweges weckte in ihm die Verbundenheit zum Thema der Ausstellung: die Fotografie. „Ich habe mir während des Studiums Geld als freier Mitarbeiter zweier Zeitungen verdient. Da gehörte es dazu, auch Fotos zu machen, Gelernt hatte ich das nicht, fasziniert hat es mich aber auf jeden Fall. Als ich endlich mal zu einem Fußballspiel geschickt wurde, war ich total froh, nur waren leider alle meine Fotos unbrauchbar“, erzählte der Schirmherr in seiner Rede. Daher wisse er um die hohen technischen Anforderungen und das gefragte Können des Sportfotografen. Er habe einen echten Bezug in mehrerlei Hinsicht zur Ausstellung und habe sich daher sehr schnell für die Zusage der Schirmherrschaft entschieden.

WM-Ausstellung_Ausweise
WM-Ausstellung_Ausweise

Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich sieht in der Sportfotografie ebenfalls ein äußerst spannendes Metier. Man könne über die Fotos viele Momente nachempfinden und erneut erleben. Die Ausstellung in Merzig sei daher durchaus berechtigt und, so ergänzt die Landrätin: „Wir wollen mit diesem Thema auch Menschen in unser Museum hier locken, die sonst vielleicht nicht den Weg in eine Ausstellung finden würde. Wir wollen das Museum einer größeren Gruppe von Bürgern zugänglich machen, wozu gerade dieses Thema gut geeignet ist“. Sie begrüßte die anwesenden Ehrengäste, wie die Vertreter der Sparkasse, stellvertretend den Vorsitzenden des Vorstandes, Frank Jakob, sowie die Vorsitzende der SPD-Fraktion im Kreistag, Evi Maringer, den Vorsitzenden des Kulturzentrums Villa Fuchs, Jürgen Schreier und den Beigeordneten der Kreisstadt Merzig, Axel Ripplinger sowie die übrigen Gäste der Vernissage. Ihr besonderer Dank ging an Schirmherr Prof. Dr. Tim Meyer, Dr. Paul Burgard, das Team des Museums Schloss Fellenberg um Leiterin Dr. Ingrid Jakobs und das Team der Kulturstiftung für den Landkreis Merzig-Wadern.

Die Ausstellung läuft noch bis zum 22. Juli 2018 und ist während der Öffnungszeiten des Museums zu besichtigen, Freitag bis Sonntag von 14 bis 17 Uhr.

Bildnachweis: Landkreis Merzig-Wadern/Sylvie Rauch/ Fotos im Hintergrund: Ferdi Hartung/imago

Im Internet: www.museum-schloss-fellenberg.de

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