Die Gleichstellungsstelle des Landkreises Merzig-Wadern bietet Opfern häuslicher Gewalt Hilfe an
Das Beratungsaufkommen im Jahr 2021 hat bei häuslicher Gewalt deutlich zugenommen. Das zeigt sich an der Anzahl der Telefon- und Online-Beratungen, die in Anspruch genommen werden, gerade im Lockdown.
In der polizeilichen Kriminalstatistik des Bundeskriminalamts (BKA) ist ausgewiesen, welche Taten angezeigt wurden. Dazu gehören Bedrohung, Nötigung, Stalking, Körperverletzung bis hin zu Totschlag. 148.031 Opfer von Partnerschaftsgewalt listet die Statistik für das Jahr 2020 auf, im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um 4,4 Prozent. Der Tatort: das Zuhause, das Internet und soziale Medien.
Die Dunkelziffer bei häuslicher Gewalt dürfte noch höher als gewohnt sein: Wegen der Corona-Regeln hatten Frauen viel weniger Gelegenheiten das Haus zu verlassen und sich Hilfe zu suchen. Home-Schooling, Home-Office, Zukunftssorgen, finanzielle Ängste – all das treibe den Stress-Level nach oben und setze Gewaltpotential frei.
Geschlechtsspezifische Gewalt hat viele Gesichter und kann unter Kolleginnen, Nachbarinnen, Freundinnen oder Verwandten passieren. „Wir alle sind aufgefordert Gewalt zu erkennen, sich gegen sie auszusprechen und Betroffene nach Kräften zu unterstützen“, sagt Doreen Schrecklinger, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Merzig-Wadern. Auch im Netz gilt es, digitale Gewalt – etwa Cyber-Mobbing oder Fake News – zu verhindern und die Strafverfolgung zum Schutz der Opfer zu verbessern.
Wichtig ist, dass sich Frauen bei häuslicher Gewalt Hilfe einfordern. Mut tut Frauen gut. Mit dem Hilfetelefon erhalten Frauen, die von Gewalt betroffen sind ein Unterstützungsangebot, das kostenlos, barrierefrei, anonym, bundesweit und 24 Stunden täglich zur Verfügung steht. Qualifizierte Beraterinnen bieten auch für zugewanderte Frauen muttersprachliche Beratungen an.
Die Gleichstellungsstelle des Landkreises Merzig-Wadern ist telefonisch unter 06861-80321 erreichbar. Das kostenlose Hilfetelefon ist im Internet unter www.hilfetelefon.de und telefonisch unter 08000-116016 erreichbar. Zudem steht der Frauennotruf Saarland unter der Telefonnummer 0681-36767 zur Direktberatung zur Verfügung.