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24.08.2018

Brandschutz: Landkreis Merzig-Wadern ist Vorzeigelandkreis

„Was die interkommunale Zusammenarbeit und Kommunikation im Brandschutz angeht, kann der Landkreis Merzig-Wadern bereits auf erhebliche Erfolge verweisen. Sie könnten ein Benchmark für die weitere Brandschutzarbeit im Saarland sein“. Mit dieser Aussage bezieht sich Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich auf das Statement von Landesbrandinspekteur Timo Meyer, erschienen am Montag, 13. August, im Landesteil der Saarbrücker Zeitung.

„Bei uns im Landkreis ist die interkommunale Zusammenarbeit im Feuerwehrwesen seit vielen Jahren gelebte Praxis. Schon 2008, also vor zehn Jahren, haben die Städte und Gemeinden, die Träger der Feuerwehren sind, zusammen mit dem Landkreis einen Bedarfs-, Entwicklungs- und Investitionsplan für das gesamte Kreisgebiet erstellt, das so genannte Konzept 2020. In diesem Konzept wurden die einzelnen Bedarfe der Städte und Gemeinden aufeinander abgestimmt und festgelegt, wie sich die Feuerwehren gemeinsam weiterentwickeln und gegenseitig gemeindeübergreifend unterstützen können. Nur wer diesem Konzept entsprechend investiert, erhält einen 50%igern Kreiszuschuss aus der Feuerschutzsteuer.

Viele weitere Beispiele zeigen die gemeindeübergreifenden Aktivitäten der Feuerwehren in der guten und harmonischen Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung auf. Was den Brandschutz angeht, ist der Landkreis Merzig-Wadern ein Vorzeigelandkreis.

So wurde in der Kreisordnungsbehörde der Kreisverwaltung eine Beschaffungsstelle eingerichtet, die heute neben Fahrzeugen auch weite Teile der Ausrüstungen für alle Kommunen beschafft. Aktuell hat die Beschaffungsstelle für die Gemeinden Perl, Mettlach, Merzig vier Hilfeleistungslöschfahrzeuge europaweit ausgeschrieben. Laut den Bedarfsplänen war diese Ausschreibung notwendig geworden. Trotz des unterschiedlichen Bedarfs ist es der Beschaffungsstelle gelungen, diese Hilfeleistungslöschfahrzeuge so auszurüsten, dass die Fahrzeuge fast nahezu identisch aufgebaut sind. Auch das trägt dazu bei, Kosten einzusparen. Auch um die Beschaffung der Sonderfahrzeuge kümmert sich der Landkreis schon seit zehn Jahren. So wurden in den Jahren 2015 bis 2018 vier einheitliche Einsatzleitwägen für die Feuerwehren Perl, Losheim, Merzig und Wadern beschafft. Die Vereinheitlichung hilft Kosten zu sparen und erleichtert die Zusammenarbeit in Ausbildung und Einsatz.

Ein weiterer wichtiger Baustein der interkommunalen Zusammenarbeit ist die Kreiskleiderkammer. 2011 eingerichtet, versorgt sie alle Feuerwehrangehörigen mit Schutz- und Dienstkleidung. Durch die zentrale Ausschreibung und Vorhaltung der Bekleidung konnten Kosten gedämpft und der logistische Aufwand minimiert werden.

Eine der zukünftigen Herausforderungen wird die Entlastung des Ehrenamtes im Bereich der Feuerwehr-Werkstätten sein. Während schon seit Mitte der 90er Jahre die Kreisatemschutzwerkstatt zentral die Pressluftatmer für die Feuerwehren im Landkreis überprüft und wartet, steht nun die Umsetzung des Projektes einer zentralen Schlauchwerkstatt für alle Wehren im Kreis an. Sie soll die Schläuche aller Wehren im Landkreis reinigen und pflegen sowie Ersatzschläuche vorhalten. Bis Ende des zweiten Quartals 2019 soll dieses Projekt abgeschlossen sein.

Ein weiteres Beispiel der Zusammenarbeit mit den Kommunen ist der Fahrschulbetrieb: Die Fahrausbildung der Feuerwehrangehörigen für die Führerscheinklassen C und CE wird seit 16 Jahren durch den Landkreis durchgeführt. Dabei wird in kreiseigenes Fahrschulfahrzeug mit Anhänger eingesetzt, die Durchführung wird mittels Ausschreibung einer privaten Fahrschule übertragen.

Auch die Spezialeinheiten mit ihren besonderen Ausbildungserfordernissen und Ausrüstungen sind auf Kreisebene organisiert. Ziel war und ist es, dass die erforderliche Ausstattung und Ausbildung für besondere Einsatzlagen, welche selten vorkommen, nicht in der Fläche bei einer Vielzahl von Feuerwehren vorgehalten werden muss. Der ABC-Zug des Landkreises ist ein Beispiel effizienter Planung und Umsetzung: In Merzig-Wadern wird nur im ABC-Zug noch die spezielle Ausbildung und Ausrüstung vorgehalten. Diese Professionalisierung und Spezialisierung führt ebenfalls zu Kosteneinsparungen.

Mit der Indienststellung des landeseigenen Einsatzleitwagen 1 des Katastrophenschutzes wurden die Fernmeldebereiche der Feuerwehren und des Katastrophenschutzes im Landkreis mit dem gemeinsamen „Fernmeldedienst“ als Kreiseinheit neu organisiert. Durch die konsequente Absprache und Verteilung von Aufgaben auf alle beteiligten Kommunen und die abgestimmte Fahrzeugbeschaffung konnten deutliche Synergieeffekte erreicht werden.

Nicht zuletzt verfügt der Landkreis seit 2000 über eine von zwei der kommunalen Höhenrettungseinheiten. Die Facheinheit Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen führt Rettungsmaßnahmen in Bereichen durch, welche durch die Ausrüstung nicht erreichbar sind und für die eine spezielle aufwändige Ausbildung erforderlich ist.

Ein weiteres Feld der vorbildlichen Zusammenarbeit ist die Kreisausbildung. Die Feuerwehren und der Landkreis organisieren gemeinsam die erforderliche Ausbildung von der Grundausbildung an. Der Landkreis übernimmt dabei die Koordination und kümmert sich um Sonderausbildungen wie die Ausbildung der Maschinisten der Drehleiterfahrzeuge, die Führungskräfte im Bereich der technischen Rettung oder der Absturzsicherung.

Für die Fortschreibung des Konzeptes 2020 wird der Bevölkerungsschutz als Einheit betrachtet. Feuerwehren und Katastrophenschutz bilden nach dem Gesetz ein integriertes Hilfeleistungssystem, das zukünftig weiterentwickelt wird und weitere Synergieeffekte mit sich bringt. Der Landkreis Merzig-Wadern wird sich weiterhin in diesem Bereich einbringen und zentrale Aufgaben übernehmen, um für die Kommunen Geld und Personal zu sparen, das man an anderer Stelle einsetzen kann.“.

Im Landkreis Merzig Wadern sind heute 2119 Feuerwehrgehörige aktiv. Damit hält sich die Zahl der Feuerwehrangehörigen seit 2008 stabil bei rund 2100 Einsatzkräften und steht damit im Gegensatz zur landesweiten Entwicklung. In den Jugendfeuerwehren im Landkreis bereiten sich derzeit 838 Kinder und Jugendliche auf den Feuerwehrdienst vor. Dies sind 32 mehr als 2016. In den letzten drei Jahren wurden im Landkreis die landesweit meisten Übernahmen aus der Jugendfeuerwehr verzeichnet. Das gemeinsame Arbeiten begünstigt damit auch auf der örtlichen Ebene eine gute Entwicklung der freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Merzig-Wadern.

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