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08.03.2023

Am 8. März ist Weltfrauentag

Weltfrauentag
Weltfrauentag


Die Gleichstellungsstelle des Landkreises Merzig-Wadern macht zum Weltfrauentag am 8. März aufmerksam auf all das, was zur Verwirklichung der Geschlechtergerechtigkeit noch zu tun ist.

Vor 112 Jahren wurde der Weltfrauentag erstmals in Deutschland gefeiert – in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern ist er mittlerweile ein gesetzlicher Feiertag. Damals kämpften Frauen für das Wahlrecht und die Emanzipation der Arbeiterinnen. Seither haben sich Frauen viele Rechte erstritten – die Gleichberechtigung ist in der Praxis jedoch noch nicht überall erreicht. Obwohl Gleichberechtigung ein universelles Menschenrecht ist, werden weltweit Millionen von Frauen beim Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und im alltäglichen Leben diskriminiert. Dies zeigt sich auch an den jüngsten Entwicklungen in Ländern wie Afghanistan und dem Iran. Deshalb ist es umso wichtiger, am Weltfrauentag nicht nur auf die Rechte der Frauen im eigenen Umfeld zu schauen, sondern sich auch solidarisch mit Frauen auf der ganzen Welt zu zeigen.

Brandaktuelle Themen sind dabei 2023 noch immer Arbeitszeit und gleicher Lohn, wie Doreen Schrecklinger-Leuchtle, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Merzig-Wadern, berichtet: „Frauen in Deutschland verdienen im Schnitt nach wie vor 18 Prozent weniger als Männer.“ Der Equal Pay Day ist der Tag, bis zu dem Frauen arbeiten müssen, um auf das Gehalt zu kommen, das Männer bereits am 31. Dezember des Vorjahres erhalten hatten. Der Tag fällt dieses Jahr auf den 7. März, also kurz vor den Weltfrauentag.

Ein Teil der Lohnlücke lässt sich strukturbedingt erklären: Noch immer gibt es Rollenstereotype bei der Berufswahl. So arbeiten in Erziehung, Bildung und Pflege häufig Frauen, und diese Berufe sind oft unterbezahlt. Zudem arbeiten Frauen häufiger als Männer in Teilzeit oder in Minijobs. Als Ergebnis dieser Umstände ist Altersarmut nach wie vor größtenteils weiblich.

In Führungspositionen in Wirtschaft, Politik und Verwaltung sind Frauen unterrepräsentiert. Ein Grund für viele ist die Schwierigkeit, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Die Corona-Krise hat hier ihren Teil beigetragen: Vorrangig Frauen haben in dieser Zeit ihr Arbeitspensum für monatelange Kinderbetreuung und Home-Schooling gekürzt und damit während der Krise weniger Gehalt bezogen. Zusätzlich ergab eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung und des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI): Bei ungleichgeschlechtlichen Paaren mit Kindern schultern 71 Prozent der Frauen die Hauptlast bei der Kinderbetreuung – vor der Pandemie waren es 62 Prozent.

Doreen Schrecklinger-Leuchtle betont: „Angesichts der Herausforderungen durch Fachkräftemangel, fortschreitende Digitalisierung und demographische Entwicklung sind innovative Konzepte gefragt, bei denen die Geschlechterperspektive nicht zu kurz kommt. Es braucht eine Nachbesserung der Entgelt-Transparenz, Umverteilung von Sorgearbeit und Stärkung von Partnerschaftlichkeit sowie flächendeckende und bedarfsgerechte Betreuungsangebote für Kinder und Pflegebedürftige. Nur so kann den unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten von Frauen und Männern Rechnung getragen werden.“ Die Förderung der Gleichstellung von Frauen in der Arbeitswelt solle schon in Schule und Ausbildung beginnen: „Es geht um Solidarität und Selbstbestimmung – und diese Werte müssen früh vermittelt werden. Frauen machen die Hälfte der Gesellschaft aus und sind somit für den Systemerhalt auf allen Ebenen unverzichtbar.“

Rund um den Weltfrauentag werden zahlreiche Aktivitäten angeboten: Unter anderem gibt es gemeinsam mit der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) der Kommunalen Frauenbeauftragten einen Vortrag zur Magna Charta der Frauenrechte. Die Veranstaltung findet am 8. März von 18 bis 19.30 Uhr statt und kann im Festsaal des Saarbrücker Schlosses besucht bzw. online verfolgt werden.

HIER geht es zur Gleichstellungsstelle des Landkreises Merzig-Wadern.

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