Das Wappen und die Geschichte des Landkreises
Das Wappen
Mit der Urkunde des Ministeriums des Inneren vom 18. April 1989 wurde dem Landkreis Merzig-Wadern das Recht verliehen, die Farben Rot-Gelb als Kreisfarben zu führen. Das Recht, das heutige Wappen zu führen, wurde bereits am 1. Februar 1996 erteilt. In ihm sind die dominierenden Farben Rot-Gold. Golden und mit roten Emblemen belegt sind die Schilde des Herzogtums Lothringen und der Reichsherrschaft Dagstuhl (Felder 2 und 3), welche bereits die Hälfte des Wappens bilden. In den Feldern 1 und 4 (Trier und Luxemburg) dominiert Rot in den Emblemen.
Heraldische Wappenbeschreibung:
Im geviertelten Schild oben rechts in Silber ein rotes Balkenkreuz, oben links in Gold ein roter Schrägrechtsbalken, belegt mit drei gestümmelten silbernen Adlern, unten rechts in Gold eine schrägrechts gestellte rote Wolfsangel, unten links in neunfach von Silber und Blau geteilten Feld ein goldbewehrter und goldgekrönter doppelschwanziger roter Löwe.
Bemerkung:
Für Personen, die nicht mit der Heraldik vertraut sind, sind die Angaben links und rechts in heraldischen Beschreibungen oft verwirrend, denn "heraldisch rechts" ist die vom Betrachter aus die linke Seite (manchmal auch als vorn benannt). Sinngemäß ist "links" oder hinten die rechte Seite eines Wappens.
Reinhold Junges, Britter Straße, 66693 Mettlach
Die Geschichte
Der Wechsel in der Ausübung der weltlichen Macht im Gebiet des heutigen Kreises Merzig Wadern war wohl nirgends so häufig wie an diesem Teil der früheren Reichs- und heutigen Bundesgrenze zu Frankreich.
Seit der Herrschaft des Erzbischofs und Kurfürsten Balduin von Trier (1307 1354) gehört unsere Heimat zum Erzstift Trier, kirchlich über Jahrhunderte zum Archidiakonat St. Mauritius, Tholey. Das heutige Kreisgebiet setzte sich im Wesentlichen zusammen aus Teilen des Herzogtums Lothringen und des Kurfürstentums Trier, die Herrschaft Dagstuhl, ferner vom Reichsdorf Michelbach, dem Reichsritterlichen Hofe Münchweiler und kleineren Gebietsteilen des Herzogtums Luxemburg an der Obermosel. Die Neuordnung der neuen westlichen Provinzen Preußens aufgrund der Ergebnisse des 1. Pariser Friedens vom 30.05.1814, der Beschlüsse des Wiener Kongresses vom 08.06.1815 veranlasste die Hohe Regierung in Trier zu der „Rectification” vom 1. September 1816, wonach der Kreis Merzig folgende neun Bürgermeistereien umfasste: Besseringen, Hausbach, Hilbringen, Losheim, Merzig (und Bürgermeisterei Bietzen), Wahlen, Wadern, Weierweiler, Haustadt.
Die Einwohnerzahl betrug damals rund 21 000.
Am 1. Juli 1816 gingen die „Kantone Merzig und Wadern” endgültig in preußischen Besitz über.
Wesentliche gebietliche Änderungen traten im Kreis nicht ein bis zum 10.03.1920. Ab diesem Zeitpunkt nahm eine besondere Verwaltung ihre Tätigkeit in Wadern auf: der Kreisverwalter des Restkreises Merzig (im Sprachgebrauch Restkreis „Wadern” genannt). Infolge des Versaillers Vertrages vom 28.06.1819 wurden die Bürgermeistereien Losheim, Weiskirchen und Wadern als „Rest” Kreis abgetrennt. Sie verblieben bei Preußen, während der Stammkreis Merzig wie auch das übrige „Saargebiet” unter Völkerbundsmandat gestellt wurde.
Die Volksabstimmung vom 13.01.1935 bewirkte die Rückkehr zum Deutschen Reich am 01.03.1935. Vom Zweiten Weltkrieg hart getroffen wurde der überwiegende Teil der Bevölkerung durch die zweimalige Evakuierung in den Jahren 1939/40 und 1944/45.
Nach dem Kriege wurden der Restkreis und der Stammkreis wieder vereinigt. Die Gemeinden des damaligen Amtes Perl kamen vom Bundesland Rheinland-Pfalz zum Kreis Merzig und damit zum Saarland.
Bis zu der am 01.01.1974 in Kraft getretenen Gebietsreform im Saarland gehörten dem Kreis 84 Gemeinden an, die in 8 Amtsverwaltungen und der Stadt Merzig zusammengeschlossen waren. Der Kreis wurde durch die Reform nur unwesentlich berührt: Die sogenannten „Bachgemeinden” Kostenbach, Buweiler, Rathen kamen vom Kreis St. Wendel zum Kreis Merzig-Wadern, Michelbach wurde an den Kreis Saarlouis abgetreten.
Historie des Landkreises
1816 | Am 22.7.1816 Einführung des 1. Landrates im Kreis Merzig-Wadern, Regierungssekretär Werner von der königlich-preußischen Regierung in Trier. |
1819 | Gründung einer Fabrikarbeitersparkasse in Mettlach - St. Antoniusbruderschaft |
1828 | Konstituierung der Kreisstände |
1857 | Gründung der Kreissparkasse Merzig |
1891 | Die Kreisverwaltung erhielt ihr erstes Kreishaus |
1903 | Bau der Kleinbahn Merzig-Büschfeld |
1913 | Bau der Eisenbahnlinie Merzig-Betzdorf mit Anschluss nach Metz |
1946 | Der Restkreis Merzig wird wieder vereinigt mit dem Stammkreis. Die Gemeinden des Amtes Perl (vormals Kreis Saarburg) werden dem Kreis Merzig einverleibt. Neuer Kreisname: Merzig-Wadern |
1966 | Einweihung der zur Großschifffahrtsstraße ausgebauten Mosel |
1974 | Gebietsveränderung durch die ab 1.1.1974 vollzogene Gebiets- und Verwaltungsreform |
1986 | Kommunalisierung der Landräte, am 30.8.1986 Wahl des Landrates Michael Kreiselmeyer |
1987 | Am 1.4.1987 Beginn der Ausgrabungsarbeiten in Perl-Borg (römische Großvillenanlage) |
1991 | 175jähriges Jubiläum des Landkreises Merzig Wadern |
1991 | Am 19.4.1991 Einweihung des renovierten Kreisverwaltungsgebäudes |
1992 | Kommunalisierung der Gymnasien |
1993 | Am 1.1.1993 Übernahme der Trägerschaft der Kreiskrankenhaus GmbH durch die Saarland Heilstätten GmbH |
1993 | Am 16.7.1993 Einweihung der restaurierten Burg Montclair |
1996 | Am 21.1.1996 Wiederwahl des Landrates Michael Kreiselmeyer durch Direktwahl |
1997 | Am 1.1.1997 Kommunalisierung Untere Landesbehörden |
1997 | Beginn des II. Bauabschnittes in der römischen Villa Borg |
1999 | Eröffnung des Herrenhauses der römischen Villa Borg |
1999 | Spatentisch und Beginn des III. Bauabschnittes in der römischen Villa Perl Borg |
2000 | Saarlandtag Saar-Lor-Lux im Landkreis Merzig-Wadern |
2000 | Am 22.9.2000 Eröffnung des Museums Schloss Fellenberg |
2001 | Eröffnung des Wohn- und Wirtschaftsgebäudes der römischen Villa Borg |
2001 | Festival des Sports |
2002 | Tour de France im Landkreis Merzig-Wadern |
2004 | Am 13.6.2004 9. Wahl zu den Kreistagen |
2004 | Am 13.6.2004 Daniela Schlegel-Friedrich erringt bei der Direktwahl 53,9 % der Stimmen |
2004 | Am 1.10.2004 Daniela Schlegel-Friedrich wird zur Landrätin ernannt |
2005 | 50 Jahre Saar-Referendum |
2008 | Verwaltungsreform |
2011 | Daniela Schlegel-Friedrich wird im Oktober erneut zur Landrätin gewählt. |
2014 | Kommunalwahlen mit Wahl zum Kreistag im Mai |
2016 | Die Kreisverwaltung feiert ihr 200-jähriges Bestehen |
Die Landräte des Landkreises Merzig-Wadern
Heinrich Ferdinand Philipp Werner Landrat von 1816 bis 1825 *22.03.1788 in Groß Wanzleben (Magdeburg), gest. 24.03.1825 in Merzig |
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Joseph Schönberger Landrat von 1825 bis 1829 *01.08.1775 in Brumath (Elsaß), gest. 28.09.1832 in Trier |
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Franz Damian Görtz Landrat von 1829 bis 1840 *02.02.1788 in Oberwesel, gest 02.02.1865 in Trier |
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Jakob Fuchs Landrat von 1840 bis 1848 *16.05.1798 in Sobernheim, gest. 25.09.1848 in Sobernheim |
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Constantin Carl Alexander Wilhelm von Briesen Landrat von 1850 bis 1866 *15.07.1821 in Pritten (Pommern), gest. 09.08.1877 in Trier |
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Rudolf Johann Peter Bolton de Lasalle von Louisenthal Landrat von 1866 bis 1875 *15.04.1815 in Dagstuhl, gest. 05.02.1892 in Dagstuhl |
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Emerich Karl Knebel Landrat von 1875 bis 1891 *14.10.1839 in Bad Kreuznach, gest. 19.08.1898 in Köln |
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Dr. Carl Arnold Harry Böninger Landrat von 1891 bis 1894 *11.02.1859 in Duisburg, gest. 31.05.1894 in Heidelberg |
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Bruno Ambrosius Friedrich August Eichhorn Landrat von 1894 bis 1912 *26.02.1864 in Köln, gest. 09.01.1926 in Baden Baden |
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Dr. Karl Eugen Haniel Landrat von 1912 bis 1919 *12.02.1877 in Koblenz, gest. 30.10.1944 in Dabringhausen |
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Rudolf Ernst Klein Landrat von 1919 bis 1930 *31.05.1885 in Düsseldorf, gest. 16.04.1971 in Münster |
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Carl Roth Landrat von 1930 bis 1945 *30.10.1893 in Ottweiler, gest. 24.12.1979 in Neunkirchen |
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Friedrich Stephan Hubertus Graf von Spee Von 1920 Verwalter des Restkreises Merzig Wadern bis 1945, danach in Wadern *12.02.1882 in Maubach (Kreis Düren), gest. 11.12.1959 in Maubach |
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Luitwin von Boch-Galhau Landrat von 1945 bis 1945 *1906, gest. 1988 |
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Jost-Haas Landrat des Restkreises 1945/46 |
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Walter Ollinger Landrat von 1945 bis 1946 |
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Wilhelm Bur Landrat von 1946 bis 1952 |
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Kurt Matthias Linicus † 09.11.2018 |
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Michael Kreiselmeyer † 18.07.2023 |
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Daniela Schlegel-Friedrich Landrätin ab 2004 *08.05.1967 in Püttlingen |
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Bilder zur Geschichte des Landkreises Merzig-Wadern
Sitzung des ersten Kreisrates unter Vorsitz des Ersten Beigeordneten Franz Schneider 1951 (Foto: Plettenberg)
Einweihungsfeier der Kinderstation im Kreiskarankenhaus am 30. Januar 1952: v.l.n.r.: Caritasdirektor Karl Schmitt (später Weihbischof), Kreisbeigeordneter Franz Schneider, Regierungsassistent Kurt Matthias Linicus (Foto: Plettenberg)
Innenminister Dr. E. Hector ernennt am 15. Mai 1952 Kurt Matthias Linicus zum Regierungsrat und Landrat des Kreises Merzig-Wadern (Foto: Plettenberg)
Landrat Linicus bei seiner Ansprache nach der Ernennung (Foto: Plettenberg)
Konstituierende Sitzung des ersten gewählten Kreisrates am 3. Juni 1956: v.l.n.r.: Josef Ott, Bernhard Schmitt, Georg Roth, Josef Mann, Vitus Heinz, Josef Abel, Johann Marion (Foto: Plettenberg)
100 Jahre Kreissparkasse Merzig: Sparkassendirektor a.D. Alois Gadomski, unbek. Person, Sparkassendirektor a.D. Fischer, Rendant Richard Schultheis, Sparkassendirektor Dr. Georg Soballa, Merzig (Foto: Plettenberg)
Königl. preuß. Landratsamt, erbaut 1891, nach 1900 erweitert, 1964 abgerissen,mit weiteren Gebäuden. Ein weiteres Verwaltungsgebäude wurde 1966 in Betrieb genommen (Foto: Plettenberg)
Historisches Kreishaus (kgl. preuß. Landratsamt) 1964 abgerissen; Ansicht von der Kreissparkasse aus gesehen (Foto: Plettenberg)
Kreistag (gem. Wahl vom 25.10.1964): CDU-Fraktion v.l.n.r.: Alfred Becker, Fritz Kuhn, Wendelinus Schommer, Peter Thomas, Paul Engeldinger, Albert Willkomm, Käthe Olbertz, Josef Mann. Mitte: Kreisverwaltungsrat Hans Schreiner, Landrat Linicus. SPD-Fraktion v.l.n.r.: Willi Heinz, Ernst Zimmer, Max Doerfert, Michael Kiefer, Albrecht Gelz, Viktor Meiers, Hans Hill, Oskar Orth, Karl Thome (Foto: Plettenberg)
Einweihung des neuen Kreisverwaltungsgebäudes mit Innenminister Ludwig Schnur am 8. Oktober 1966 (Foto: Plettenberg)
Kultusminister Werner Scherer bei der Festansprache anlässlich der Einweihung des Kreisberufsbildungszentrums Merzig am 8. November 1966 (Foto: Plettenberg)
Signierung der ersten Exemplare der Kreisbeschreibung "der Kreis Merzig-Wadern" durch Verlagsleiter Hans Schleuning am 24. Juli 1972 (Foto: Plettenberg)
Kreisrealschule und Kaufmännisches Berufsbildungszentrum in Merzig, Ansicht von der "von-Boch-Straße" aus. Das vorgelagerte Gebäude dient ausschließlich den kaufmännischen Schulen (Quelle: Kreisheimatbuch 1986)
Einweihung des neuen Hallenbades Merzig in Anwesenheit von Bundespräsident Gustav Heinemann am 30. April 1974: 1. Reihe v.l.n.r.: Bundespräsident Gustav Heinemann, Frau Heinemann, FrauRöder, Ministerpräsident Dr. F. J. Röder, Landrat Kurt Matthias Linicus (Foto: Plettenberg)
Einweihung des Kreisberufsbildungszentrums Wadern am 17. September 1976: Schlüsselübergabe durch Landrat Kurt Matthias Linicus an Schulleiter Baldi Thiery (Foto: Plettenberg)
Kreisheimatmuseum im Fellenberg-Park Merzig nach seiner Renovierung und Einweihung 1980 (Foto: Kreisverwaltung)
Erste Eintragung ins Gästebuch des neu renovierten Kreisheimatmuseums 1980: Generaldirektor Luitwin von Boch-Galhau und Frau Beatrice von Boch-Galhau (Foto: Kreisverwaltung)
Verabschiedung von Landrat Linicus in den Ruhestand am 30. Januar 1985 in der Stadthalle Merzig:
erste Reihe v.l.n.r.: ehrengäste Landtagspräsident Schnur, Innenminister Scherer, Landrat Linicus, Frau Linicus, Frau Kreiselmeyer, Verwaltungsdirektor Michael Kreiselmeyer, Regionaldekan Albert André, Prälat Stillemunkes, Rektor Schnorbach, Schwester Oberin Irmine;
zweite Reihe v.l.n.r.: ehemalige Kreisbeigeordnete Ernst Zimmer, Josef Ott, Dr. Wilhelm Laubenthal, Franz Schneider (Foto: Kreisverwaltung)
Neugestaltetes und erweitertes Kreisverwaltungsgebäude 1991 (Foto: Kreisverwaltung)