Schwimmkurs für muslimische Mädchen: Angebot des Familienzentrums Hochwald in den Osterferien war ein voller Erfolg
Zwölf strahlende Gesichter schauen aus dem Wasser. Es sind die Gesichter der muslimischen Mädchen, die in den Osterferien am Schwimmkurs im Lehrschwimmbecken an der Grundschule in Losheim teilgenommen haben. Das ist etwas Besonderes, denn Schwimmkurse speziell für muslimische Mädchen gibt es selten.
Die Rahmenbedingungen, die ein solches Angebot braucht, waren auch für die Organisatorin, Simone Schneider vom Familienzentrum Hochwald, nicht einfach umzusetzen. Nach einigen vergeblichen Anläufen war es nun in der Zusammenarbeit mit Jenny Gimmler vom Projektbüro Gesundheits- und Präventionslandkreis Merzig-Wadern gelungen. Unterstützt wurden sie von der Tafel Wadern in Trägerschaft des Caritasverbandes Saar-Hochwald und der Gemeinde Losheim, die unter anderem das Lehrschwimmbecken zur Verfügung gestellt hat.
Die zwölf Mädchen haben sich an vier Tagen in den Osterferien im Schulschwimmbad Losheim getroffen und die Grundlagen des Brustschwimmens erlernt. Der Kurs fand im geschützten Rahmen statt: die Mädchen zwischen sechs und 15 Jahren und die Schwimmlehrerin, Nicole Herrmann von der DLRG-Ortgruppe Weiskirchen, hatten das Bad für sich alleine. Mit viel Spaß konnten die Mädchen erste Schwimmübungen im Wasser durchführen. Sie lernten die richtigen Schwimmbewegungen mit Armen und Beinen, das Ertauchen von Ringen und besprachen die Baderegeln.
© Alexander Reinert
Zum Abschluss des Kurses konnten sogar ein Seepferdchen-Abzeichen sowie drei Bronze-Abzeichen verliehen werden. Bei den meisten anderen Teilnehmerinnen hat nicht mehr viel gefehlt, um die Anforderungen für den Grundschwimmer-Nachweis zu meistern. Die Initiatoren überlegen für die Herbstferien einen weiteren Schwimmkurs zu organisieren. Vielleicht werden die anderen Mädels dann auch ihr Seepferdchen erreichen.
Der Kurs wurde durch das Programm „Integration durch Sport (IDS) des Landessportverbandes für das Saarland finanziert und war für die Teilnehmerinnen kostenfrei. IDS wird durch das Bundesministerium des Inneren und Heimat (BMI), sowie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gefördert. Das Projektbüro „Gesundheits- und Präventionslandkreis Merzig-Wadern“ – gefördert durch GKV-Bündnis für Gesundheit – wurde eingerichtet, um Netzwerkpartner aus der Region zu unterstützen, solche gesundheitsfördernden Angebote auf- und auszubauen.