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13.04.2022

Roland Wirtz erhält den Monika-von-Boch-Preis für Fotografie

Portrait Roland Wirtz in Farbe © Roland Wirtz
Portrait Roland Wirtz in Farbe © Roland Wirtz

Der Berliner Fotograf und Künstler Roland Wirtz erhält am Freitag, 29. April, um 18.30 Uhr den zehnten Monika-von-Boch-Preis für Fotografie. Mit der Verleihung wird zugleich eine Ausstellung im Museum Schloss Fellenberg zu seinem fotografischen Werk eröffnet, die anschließend vom 1. bis zum 29. Mai besucht werden kann. Die Öffnungszeiten sind: donnerstags, freitags und sonntags von 14 bis 17 Uhr.

Roland Wirtz wurde 1959 in Köln geboren. Heute befindet sich sein Lebensmittelpunkt in Berlin. Der Künstler, der seine Jugend in Saarbrücken verbrachte und hier bis zum Ende der 1990er Jahre lebte, beschreitet in seinem Werk einen sehr persönlichen Weg – seine Fotografien zeigen starke Bilder.

Der Monika-von-Boch-Preis für Fotografie hat mittlerweile eine lange Tradition und erinnert an die aus Mettlach stammende, renommierte Fotografin. Seit 2003 wird alle zwei Jahre der Monika-von-Boch-Preis für Fotografie im Museum Schloss Fellenberg an künstlerisch arbeitende Fotografinnen und Fotografen verliehen. Der Preis soll das künstlerische Lebenswerk der Mettlacher Fotografin Monika von Boch (1915-1993) in Erinnerung halten. Der Namensgeberin des Preises, die Roland Wirtz im Jahr 1974 anlässlich eines Atelierbesuches kennengelernt hatte, widmet der Künstler eine Rauminstallation, die erstmals in der Ausstellung im Museum Schloss Fellenberg zu sehen sein wird.

In den 1990er Jahren wurde Roland Wirtz bekannt mit Arbeiten, die auf einen der beiden Ursprünge der Fotografie zurückgehen: die Kalotypie. Ein Begriff aus dem Griechischen, der übersetzt bedeutet: der schöne Druck. Die Kalotypie ist ein Papierbild und das erste fotografische Negativverfahren überhaupt.

Stand bei seinen frühen Arbeiten das Abbild im Vordergrund, gewannen Form und Fläche zusehends an Bedeutung. Die letzten Arbeiten aus dieser Periode waren abstrakte Darstellungen bis zu einem Negativformat von 100x100 cm.

Nach diesen Arbeiten widmete sich Wirtz dem Prinzip der Unmittelbarkeit. Mithilfe selbst konstruierter, überdimensionaler Kameras werden seine Sujets direkt auf farbiges Fotopapier belichtet. Kein Negativ, keine digitale Nachbearbeitung, kein zweiter Versuch, keine Kopien.

Wirtz arbeitet noch mit dem legendären Cibachrome-Fotopapier der Schweizer Firma Ilford, dessen Produktion 2013 eingestellt wurde. Es sind wortwörtlich die letzten Meter, die er in absehbarer Zeit aufbrauchen wird. In einer Serie, die er „Kairos“ nennt, dokumentiert Wirtz historisch relevante Orte im Übergang zwischen realer Existenz und Mythos, so den Palast der Republik oder die Danziger Lenin Werft, wo der Widerstand der „Solidarność“ entflammte. Beide Unikate sind in der Ausstellung zu sehen. 

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