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13.02.2019

Kreistag beschließt kommunales Übergangsmanagement und gibt das Einverständnis, eine Fachschule für Sozialpädagogik zu errichten

Am Montag, 11. Februar, tagte ab 17 Uhr der Kreistag des Landkreises Merzig-Wadern im großen Sitzungssaal des Kreisverwaltungsgebäudes. In der ersten Sitzung in 2019 hatten die Mitglieder des Kreistages über mehrere Tagesordnungspunkte zu beraten und abzustimmen.

Erster Tagesordnungspunkt des öffentlichen Teils der Sitzung betraf das LEADER-Programm im Landkreis Merzig-Wadern. Die Region Merzig-Wadern ist eine von vier Regionen im Saarland, die sich erfolgreich für das LEADER-Programm beworben hat. LEADER ist ein Förderprogramm der Europäischen Union und soll mit der Förderung von regionalen und lokalen Projekten Gebiete voranbringen, die als ländlicher Raum definiert sind. Viele Projekte im Landkreis Merzig-Wadern konnten über dieses Förderprogramm Zuschüsse erhalten. Auf Wunsch des Kreistages informierte Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich die Kreistagsmitglieder über den aktuellen Stand.

Aktueller Stand LEADER - Präsentation Kreistag 11.2.2019

Der zweite Tagesordnungspunkt lag im Bereich der Jugendberufshilfe im Landkreis Merzig-Wadern und bezog sich auf ein regionales Übergangsmanagementsystem zwischen Schule und Beruf an den Gemeinschaftsschulen im Landkreis. Das so genannte Kommunale Übergangsmanagement (KÜM) wurde seit Anfang September 2015 in einer Pilotphase für die drei folgenden Schuljahre an den Gemeinschaftsschulen Graf-Anton-Schule Wadern und Mettlach-Orscholz implementiert. Seitens der Schulen wurden die positiven Effekte des KÜM bekräftigt und der Wunsch nach dauerhafter Implementierung an den Schulen geäußert, da nur so eine verstetigte Eingliederung in die Lehrpläne des Faches „Schule & Beruf“ und in den schulischen Rahmenterminkalender möglich sei. Ein permanenter Ansprechpartner für dieses Thema in der Schule habe sich als sehr hilfreich und erfolgversprechend erwiesen.
Die Kreistagsmitglieder beschlossen einstimmig bei zwei Enthaltungen nun eine Implementierung des Kommunalen Übergangsmanagements (KÜM) an den sechs Gemeinschaftsschulen im Landkreis. Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich bedankte sich bei den Kreistagmitgliedern für die Unterstützung, so dass diese neue zusätzliche Verantwortung des Kreisjugendamtes nun mit dem Rückhalt des Kreistages ausgeführt werden könne.

Weitere Informationen zum KÜM
Beginn ist das kommende Schuljahres 2019/20. Angesprochen werden die Schüler der Klassenstufe acht, die in einem ersten Schritt in Gruppen mittels eines Orientierungstests ihre beruflichen Stärken und Interessen feststellen. Im zweiten Schritt werden in einem persönlichen Gespräch die Auswertung die Ergebnisse besprochen. Aufbauend auf diesen Ergebnissen findet die individuelle Unterstützungsleistung statt. Mit der Umsetzung des Übergangsmanagements soll die Quote der Abbrecher von Ausbildung und Beruf verringert und die Ausbildungsreife der Schüler frühzeitig gefördert werden; eine gezieltere Auswahl von Praktikums- und Ausbildungsplätze wird ermöglicht und ein ganzheitliches, präventives und integratives Management der Jugendberufshilfe wird institutionalisiert. Weiterhin sind alle an der beruflichen Integration beteiligten Institutionen und Akteure in das Übergangssystem eingebunden. Eine Erfassung statistischer Daten wie zum Beispiel zum Verbleib nach Schulende ermöglicht datenbasierte strategische Entscheidungen des Landkreises.

Für die Umsetzung bedarf es aus Sicht der Fachabteilung einer hausinternen Personalisierung von sechs Halbzeitstellen für die Umsetzung vor Ort an den Gemeinschaftsschulen sowie einer Koordinationsstelle im Umfang einer halben Vollzeitstelle. Dies beschlossen die Kreistagsmitglieder einstimmig im Tagesordnungspunkt 3. Die Kreisverwaltung darf nun Stellen für sechs sozialpädagogische Fachkräfte im Kommunalen Übergangsmanagement Schule-Beruf sowie eine Stelle für einen Schoolworker ausschreiben.

Ebenfalls beschlossen die Kreistagsmitglieder im Tagesordnungspunkt 4 einstimmig, dass die Kreisverwaltung eine Stelle für einen Fachinformatiker zum nächstmöglichen Zeitpunkt ausschreiben darf.

Der Tagesordnungspunkt 5 befasste sich mit der Ausschreibung einer Fachleitung für Verwaltungsorganisation und Digitalisierung. Im vergangenen Jahr ergaben sich insbesondere im Bereich der Digitalisierung neue Anforderungen an die Verwaltung. Um diese neuen Anforderungen erfüllen zu können, soll eine Leitung für den neuen Fachbereich Verwaltungsorganisation und Digitalisierung für das Dezernat 1 eingestellt werden. In diesem Fachbereich werden das Amt für Informationstechnik und das Personal- und Organisationsamt zusammengeführt. Eine entsprechende Stellenbeschreibung wurde in der Kreistagssitzung vorgelegt und besprochen, der Kreistag beschloss einstimmig die Ausschreibung einer Fachbereichsleitung für Verwaltungsorganisation und Digitalisierung.

Das Herstellen des Einvernehmens gemäß § 40 Schulordnungsgesetz für die Errichtung einer Fachschule für Sozialpädagogik am BBZ Merzig waren Inhalt des Tagesordnungspunktes 6. Am 7. Januar 2019 teilte das Ministerium für Bildung und Kultur des Saarlandes mit, an der Jean-François-Boch-Schule – Berufsbildungszentrum Merzig eine Fachschule für Sozialpädagogik – Akademie für Erzieherinnen und Erzieher – zu errichten. Nach § 40 des Gesetzes zur Ordnung des Schulwesens im Saarland ist dazu das Einvernehmen des Schulträgers erforderlich. Die Schulkonferenz des BBZ Merzig hatte sich am 22. Januar mit der Angelegenheit befasst und einstimmig ohne Enthaltungen für die Errichtung einer Fachschule für Sozialpädagogik zum Schuljahresbeginn 2019/2020 ausgesprochen. Die Schulregionkonferenz des Landkreises Merzig-Wadern hatte sich am 29. Januar mit der Angelegenheit befasst. Der Kreistag beschloss nun, das Einvernehmen zur Errichtung einer Fachschule für Sozialpädagogik am BBZ Merzig ab dem Schuljahr 2019/2020 gemäß § 40 Schulordnungsgesetz herzustellen.

Weitere Informationen zur Schule
Die „Akademie für Erzieher und Erzieherinnen – Fachschule für Sozialpädagogik – des Landkreises Merzig-Wadern am Berufsbildungszentrum Merzig“ startet ab dem Schuljahr 2019/2020. Schulträger ist der Landkreis Merzig-Wadern. Mit der Schulleitung wird die Leiterin oder der Leiter des Berufsbildungszentrums Merzig beauftragt; aktuell ist Oberstudiendirektor Andreas Heinrich der Leiter des Berufsbildungszentrums Merzig. Zum Schuljahresbeginn sollen zwei Klassen in den Vorkurs eingeschult werden. Die Fachschulausbildung dauert im Normaldurchlauf vier Schuljahre. Zu Anfang ein Jahr „Vorkurs“, ein berufliches Vorpraktikum in dualisierter Form in einer zugelassenen Einrichtung, mit wöchentlich zwei Schultagen, vergleichbar mit der Klassenstufe 11 der Fachoberschule. Es folgen zwei Jahre Vollzeitschule als fachtheoretische Ausbildung mit abschließender erster Teilprüfung und dann ein Anerkennungsjahr, ein Vollzeitpraktikum in einer anerkannten Einrichtung. Anschließend erfolgt die zweite Teilprüfung.

In Tagesordnungspunkt 7 informierte die Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich die Kreistagsmitglieder darüber, dass der jährlich zu erstellende Beteiligungsbericht des Landkreises Merzig-Wadern über seine unmittelbaren und mittelbaren Beteiligungen an Unternehmen in einer Rechtsform des privaten Rechts für das Jahr 2018 vorliege.

Tagesordnungspunkt 8 bezog sich auf die Wahl eines Mitgliedes und stellvertretenden Mitgliedes in den Jugendhilfeausschuss, nachdem Gudrun Wagner, SPD, mit Schreiben vom 29. Oktober 2018 das Mandat als Mitglied des Kreistages niedergelegt hatte. Somit musste eine Nachfolge festgelegt werden.
Die SPD-Kreistagsfraktion hatte Alexander Schirrah, der bisher Stellvertreter für das Mitglied Bertina Nollmeyer war, sowie Michael Schreiner als zukünftiges stellvertretendes Mitglied vorgeschlagen. Bei der geheimen Wahl entfielen auf Herrn Schirrah 17 Ja-Stimmen, 10 Nein-Stimmen, 4 Enthaltungen, auf Herrn Schreiner 29 Ja-Stimmen und 2 Enthaltungen.

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