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03.11.2022

Energiebericht der Kreisverwaltung unterstreicht Nachhaltigkeit der Investitionen in den vergangenen Jahren: Viele Gebäude in ihren Verbräuchen unter den besten 25% in Deutschland

Landratsamt in Merzig
Landratsamt in Merzig


In der vergangenen Woche wurde der Energiebericht des Landkreises Merzig-Wadern für die Jahre 2020 und 2021 im Umwelt-, Agrar- und Energieausschuss vorgestellt. Der Energiebericht erstellt eine Übersicht des Strom-, Wärme-, und Wasserverbrauchs von kreiseigenen Gebäuden und Einrichtungen. Auch die Emissionen – Kohlendioxid, Schwefeldioxid, Stickoxid und Staubemissionen – werden hier ausgewiesen. Der Bericht gibt einen Überblick über den Verbrauch der Energieträger (Strom, Erdgas) und unterscheidet die jeweilige Verwendung (Licht und Kraft oder Wärme). Damit ist der Energiebericht ein wichtiges Instrument, um den Energieverbrauch langfristig zu kontrollieren und darüber hinaus Energiesparmaßnahmen vorzubereiten.

„Der Energiebericht für 2020 und 2021 zeigt: Die strategische Entscheidung in den vergangenen Jahren vorrangig in die energetische Sanierung und in Gebäudetechnik zu investieren, führt zu positiven Ergebnissen und war damit nachhaltig“, freut sich Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich. „Dank dieser Investitionen stehen alle kreiseigenen Gebäude heute im bundesweiten Vergleich bei Wärme, Strom und Wasser deutlich besser als der Durchschnitt dar. Und: Die meisten Gebäude liegen mit ihren Verbräuchen sogar unter dem Durchschnitt der besten 25% Gebäude in Deutschland (Zielwert). Darauf können wir durchaus stolz sein.“

Grundsätzlich ist die Gebäudephysik der kreiseigenen Objekte in einem sehr guten Zustand: Die Wärmeverbrauchskennwerte lagen 2021 bei 18 der 21 Objekte unter dem deutschlandweiten Zielwert. So erreicht die Eichenlaubschule in Weiskirchen bei einer Fläche von 8341 m² einen Kennwert von 48 kWh/m²a. Der Mittelwert liegt hier bei 194 kWh/m²a – der Zielwert bei 103 kWh/m²a. Zwei Gebäude lagen unter dem Mittelwert und nur eines über dem Mittelwert: die Kreismusikschule. Sie steht unter Denkmalschutz und ist demzufolge nicht mit einer Wärmedämmfassade versehen.

Beim Stromverbrauch liegen elf Gebäude unter dem Zielwert, fünf unter dem Mittelwert und nur vier darüber. Der Kennwert der Christian-Kretzschmar-Schule liegt bei 8 kWh/m²a. Der Mittelwert (27 kWh/m²a) und der Zielwert von 12 kWh/m²a werden somit unterboten. Beim Wasserverbrauch weisen 19 Gebäude einen Kennwert auf, der unter dem Zielwert liegt – zwei Gebäude liegen unter dem Mittelwert. Das BBZ Hochwald wird mit einem Kennwert von 0,04 m³/m²a ausgewiesen. Der Mittelwert (0,32m³/m²a) und der Zielwert (0,14m³/m²a) werden damit auch hier unterboten.

 „Die neue Gebäudetechnik hilft uns in der aktuellen Energie-Krise enorm. Die erhobenen Zahlen ermöglichen uns, die Nutzung der technischen Einrichtungen zu optimieren und dadurch Energie, Emission und letztlich Kosten zu sparen“, erklärt Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich. „Außerdem erkennen wir Wartungsarbeiten und Instandsetzungen ebenso wie notwendige Sanierungsmaßnahmen frühzeitig. Und natürlich wollen wir auch unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wie unseren Bürgerinnen und Bürgern transparente Daten liefern.“

Durch die Kennwertbildung sind die kreiseigenen Gebäude bundesweit vergleichbar mit Objekten ähnlicher Fläche und Nutzung. Das Objekt „Peter-Wust-Gymnasium in Merzig“ kann in das Hauptgebäude, den naturwissenschaftlichen Trakt, die alte Turnhalle, die neue Turnhalle mit Freiwilliger Ganztagsschule und den Neubau unterteilt werden. Diese einzelnen Gebäude werden unterschiedlich genutzt und haben demzufolge unterschiedliche Kennwerte.

„Bei der Vielzahl an Gebäuden zeigt sich einmal mehr, wie wichtig die Investition in die Gebäudeleittechnik (GLT) war. Mit ihr ist ein Großteil der großen Gebäude ausgestattet. Durch die GLT können wir Räume gezielt heizen – und nicht nur ein Gebäude. Wenn Klassenräume ab 13 Uhr also leer bleiben, müssen wir in ihnen keine Energie verschwenden. Und trotzdem können im gleichen Gebäude die Räume der Nachmittagsbetreuung weiterhin geheizt werden“, erklärt Daniela Schlegel-Friedrich.

Leider sind insbesondere bei der Wärme die Verbräuche in den Jahren 2020 und 2021 witterungsbedingt angestiegen. Einen großen Anteil daran hatte das Lüftungsverhalten wegen Corona in den Klassenräumen. Der Wasserverbrauch hingegen sank weiter. Er liegt mittlerweile 19% unter dem Niveau des Jahres 2016. Auch bei Strom liegt der Verbrauch trotz fortschreitender Digitalisierung drei Prozent unter dem Wert von 2016.

Im Haushaltsplan für 2023 sind bereits Investitionen eingeplant, die langfristig Energie sparen sollen: So ist zum Beispiel die Erneuerung der GLT-Einzelraumsteuerung an der Friedrich-Bernhard-Karcher-Schule in Beckingen vorgesehen sowie die Erneuerung der Heizungsanlage im Museum Schloss Fellenberg. Hier soll eine Hybrid-Anlage eingebaut werden – bestehend aus einer elektrischen Wärmepumpe und einem Gasspitzenlastkessel. Durch Blockheizkraftwerke (2) und PV-Anlagen (7) liegt die Eigenversorgungsquote derzeit bei 27%. Sie soll weiter ausgebaut werden. „Das Ziel für die Zukunft ist klar: Wir werden vor allem in die Eigenenergieversorgung weiter investieren“, so die Landrätin.

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