Sprungziele
Seiteninhalt vorlesen
Seiteninhalt
12.05.2021

Consentec-Gutachten liefert weitere Argumente für einen Stopp von Cattenom – Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich fordert verstärkten Einsatz der saarländischen Landesregierung

Daniela Schlegel-Friedrich, Landrätin des Landkreises Merzig-Wadern - Foto Werner Klein © Landkreis Merzig-Wadern
Daniela Schlegel-Friedrich, Landrätin des Landkreises Merzig-Wadern - Foto Werner Klein © Landkreis Merzig-Wadern


„Es ist ein verheerendes Signal: Zwölf Kilometer von der Grenze unseres Landkreises soll ein Atomkraftwerk für viele weitere Jahre am Netz bleiben, obwohl es keinerlei Relevanz für die Versorgungssicherheit der Bevölkerung hat und gleichzeitig zahlreiche Gefahren birgt, wie die Vergangenheit zeigte“, ärgert sich Landrätin Daniela Schlegel Friedrich. Hintergrund: In Frankreich sollen bis 2035 zwölf Reaktoren abgeschaltet werden – die Reaktoren des AKW in Cattenom zählen nicht dazu, im Gegenteil: Der Betreiber der Anlage investiert in die Modernisierung des Kraftwerks.

Die Energieministerien der drei an Lothringen angrenzenden Länder – Saarland, Rheinland-Pfalz und Luxemburg – hatten bei dem Aachener Beratungsunternehmen Consentec eine Studie in Auftrag gegeben, die zeigt, dass eine Stilllegung des Atomkraftwerkes (AKW) Cattenom keine Auswirkungen auf die Stromversorgung habe. Die Abschaltung des französischen Atomkraftwerks gefährde nicht die Versorgungssicherheit – durch die enge Vernetzung der westeuropäischen Stromversorgung seien keine Engpässe zu erwarten. Geeignete Abhilfemaßnahmen seien technisch bekannt und könnten in kurzer Zeit verfügbar sein, heißt es seitens Consentec. Der Wegfall des Atomstroms könnte unter anderem durch erneuerbare Energiequellen aufgefangen werden.

Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich fordert daher „auf der Grundlage dieses Gutachtens den Einsatz der saarländischen Landesregierung weiter zu verstärken, um Cattenom zu stoppen. Die Landesregierung pflegt ein gutes Verhältnis zur französischen Regierung. Ich hoffe sehr und dränge darauf, dass dieser gute Kontakt gemeinsam mit Rheinland-Pfalz und Luxemburg genutzt wird, um die Ergebnisse des Gutachtens sowie die Stilllegung des Kernkraftwerkes in Cattenom erneut zu thematisieren und weiter zu forcieren.“ Seit 1986 ist das AKW in Cattenom in Betrieb. „Die Gefahr, die von einem Kernkraftwerk ausgeht, sollte 35 Jahre nach Tschernobyl und zehn Jahre nach Fukushima außer Frage stehen“, betont Daniela Schlegel-Friedrich.

Seite zurück Nach oben