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29.01.2019

Landrätin fordert schnellstmöglichen Ausbau telemedizinischer Anwendungen im Rettungsdienst - ZRF soll in Machbarkeitsstudie für das Nordsaarland zügig offene Fragen klären

Wer einen medizinischen Notfall erlebt, möchte nur eines: Schnell und kompetent versorgt zu werden. Dabei kommt es in manchen Fällen tatsächlich auf Minuten an. Es gilt, die Optimierungspotentiale auszuschöpfen, weshalb Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich vor allem einen Aspekt besonders im Blick hat: „Klar ist: Der Ausbau der Telemedizin ist perspektivisch für den Rettungsdienst ein geeignetes Mittel, um die rettungsdienstliche Versorgung der Bevölkerung qualitativ zu verbessern. Gerade vor dem Hintergrund des allgegenwärtigen Fachkräftemangels, der auch die Personalisierung der Notarzt- und Rettungsdienste immer stärker belasten wird, könnte ein derartiges System positiven Nutzen stiften. Die bereits etablierte Datenübertragung von EKG Daten der Notfallpatienten von der Einsatzstelle in aufnehmende Kliniken beschleunigt die rettungsdienstlichen Abläufe zum Wohl der Patienten“, stellt Daniela Schlegel-Friedrich fest.

Daniela Schlegel-Friedrich, Landrätin des Landkreises Merzig-Wadern TOM GUNDELWEIN
Daniela Schlegel-Friedrich, Landrätin des Landkreises Merzig-Wadern
TOM GUNDELWEIN

Ein weiterer Ausbau der Telemedizin – wie in anderen Regionen Deutschlands bereits etabliert (z.B. Aachen) - könnte mit der Übertragung von Anamneseergebnissen und Diagnostikdaten das rettungsdienstliche Personal vor Ort (Notarzt wie auch nichtärztliches Rettungsdienstpersonal) maßgeblich unterstützen.

Beispielsweise könnten in der Leitstelle etablierte Fachärzte mit notärztlicher Kompetenz das Einsatzpersonal vor ORT fachlich beraten und unterstützen. Gerade der ländliche Raum mit relativ weiten Fahrwegen in die Klinik könnte davon erheblich profitieren, ist sich die Landrätin sicher. Ein derartiges System setzte jedoch neben der telemedizinischen Ausstattung des Personals bzw. der Einsatzfahrzeuge sowie der Präsenz eines Notfallmediziners in der integrierten Leitstelle eine flächendeckende Netzinfrastruktur zur störungsfreien Datenübertragung voraus.

„Ich würde mir für den Rettungsdienst vor allem im Nordsaarland möglichst schnell den zügigen Ausbau telemedizinischer Anwendungen wünschen. Hier wäre der Nutzen für die Patienten besonders hoch und deshalb sollte dem Ausbau höchste Priorität eingeräumt werden“, betont Schlegel-Friedrich.

Vielen Fragen zur Organisation, zum Datenschutz aber auch zur Finanzierung sind derzeit im Saarland noch offen, gleiches gilt für das Vorliegen der technischen Voraussetzungen. In einem ersten Schritt sollte, nach Meinung von Daniela Schlegel-Friedrich, der Zweckverband für Rettungswesen und Feueralarmierung (ZRF) eine Machbarkeitsstudie für das Nordsaarland durchführen, um zu klären, welche Voraussetzungen bereits vorliegen beziehungsweise noch geschaffen werden müssen, um dieses Projekt umsetzen zu können. Erste Gespräche mit den zuständigen Stellen hat die Landrätin bereits geführt.

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