»Wie ticken eigentlich Jugendliche?« - die zweite Bildungskonferenz im Landkreis lieferte Antworten und Fragen aus unterschiedlichsten Perspektiven

Wie ticken eigentlich Jugendliche? Das haben sich Eltern, Lehrer, Ausbilder oder Kommunalpolitiker schon mehr als einmal gefragt. Was sind die Bedürfnisse und Wünsche junger Menschen, welche Erwartungen an die Erwachsenenwelt und eine lebenswerte Heimat haben sie? Die Beantwortung dieser Fragen stand im Mittelpunkt der zweiten Bildungskonferenz im Landkreis Merzig-Wadern.

Über 150 Gäste zwischen 15 und 75 – von Schülern, Unternehmern, über Verwaltungsmitarbeiter bis zu Mitarbeiter aus Schulen und Bildungseinrichtungen - konnte Landrätin Schlegel-Friedrich im Losheimer Saalbau begrüßen. „Ich freue mich, dass sich heute so ein buntes Publikum auf die Reise in jugendliche Lebenswelten begeben will. Besonders wichtig ist mir, dass es gelungen ist, junge Menschen aktiv in die Vorbereitung und Durchführung der Bildungskonferenz einzubinden“, unterstrich die Landrätin bei ihrer Begrüßung das besondere Konzept der Veranstaltung.

Den Blick auf ganz Deutschland richtete in ihrem Impulsvortrag Christina Uhlmann von der SINUS Akademie. Im Mittepunkt ihres Vortrages standen die aktuellen Forschungsergebnisse zum sogenannten SINUS-Lebensweltmodell. Welche Lebenswelten existieren unter Jugendlichen, wie lassen sie sich charakterisieren und welche Bedürfnisse haben die einzelnen Gruppen? Diesen Fragen ging sie mit Interviewausschnitten und Videoclips eindrücklich und praxisnah auf den Grund. Kein Wunder, dass sich die Gäste unweigerlich selbst, oder ihre eigenen Kinder, in eine der verschiedenen Lebenswelten einzusortieren versuchten.


Wie sehen diese Lebenswelten im Landkreis aus? Ganz persönliche Einblicke lieferte im zweiten Teil ein Videoclip, der im Rahmen eines Workshops an der Graf-Anton-Schule Wadern entstanden ist. „Wo will ich hin, was ist mir wichtig?“ waren zwei Fragen, die die Schülerinnen und Schüler für sich beantworteten und in Interviews eindrucksvoll auf die Leinwand im Saalbau brachten. „Das war ganz toll und professionell. Das könnte auch in einer ARD Themensendung laufen“, zeigte sich Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich beeindruckt vom Mut der Klasse vor der Kamera und der Klarheit der Aussagen.


Den Abschluss bildete eine Diskussionsrunde unter dem Motto „Verstehen wir uns richtig?“. Im Podium vertreten waren auf der einen Seite Praktiker aus Schule und Jugendarbeit, auf der anderen Seite Schülerinnen, Schüler und ehrenamtlich aktive junge Menschen. Fragen und Antworten spiegelten die Ergebnisse der SINUS Studie wider, machten aber auch deutlich, dass die Jugendlichen im Landkreis ganz individuell „ticken“. „Wir haben heute ganz viel Neues erfahren. Aber auch ganz viele neue Fragen liegen jetzt auf dem Tisch, die wir für und mit den jungen Menschen im Landkreis beantworten müssen“, formulierte zum Abschluss die Landrätin den Auftrag, der von dieser Konferenz ausgeht.